Dienstag, 31. März 2009

Hanami in Kichijoji


Hanami hat begonnen. Zwar sind die Kirrschbsaumblüten noch nicht ganz geöffnet, aber im Inokashira Park im Stadtteil Kichijoji ist die Party bereits in vollem Gang.







Dienstag, 24. März 2009

Wandern in Nakagawa Onsen


Wie 90 Prozent von Japan ist auch Nakagawa Onsen ein Wanderparadies. Am ersten Tag hatten wir den Besitzer unseres Ryokan gebeten, uns eine Wanderung zu empfehlen. Allerdings druckste er nur ein wenig rum. Naja, es gäbe da so einen Weg am Fluß. Sehr flach. Würde ungefähr ein halbe Stunde dauern. Man bräuchte auch keine Wanderausrüstung. Solche Reaktionen bekomme ich immer, wenn ich auf dem Land nach Wanderempfehlungen frage. Offenbar glauben die Japaner in der Provinz, dass Leute aus Tokio spätestens nach einem 500 Meter langen Spaziergang im nächsten Starbucks reanimiert werden müssen. Wir haben die Empfehlung daher ignoriert und uns auf der Landkarte selber einen Wanderweg ausgesucht.






Montag, 23. März 2009

Nakagawa Onsen


Der vergangene Freitag war ein Feiertag und wir sind - wie fast alle Tokioter - für ein paar Tage aufs Land gefahren. Weil wir viel zu spät gebucht hatten, waren die schönen Onsen von Hakone allesamt ausgebucht und uns blieb nichts anderes übrig als in die tiefste Provinz - nach Nakagawa Onsen - zu fahren. Nakagawa Onsen liegt noch in Tokios Nachbarpräfektur Kanagawa, aber die Gegend ist so abgeschieden und ruhig, dass man das kaum glauben kann.



Unser Ryokan lag direkt an einem klaren Fluss und hatte sich daher auf Fisch spezialisiert, der in allen erdenklichen Varianten auf den Tisch kam: Als Sashimi, gegrillt, mariniert, frittiert. Das Schönste daran: Serviert wurde das Essen im Zimmer, wie das in vielen traditionellen japanischen Hotels üblich ist.


Nach dem Essen kam die Besitzerin und rollte die Futon aus.



Blick aus dem Fenster bei schönem Samstagswetter.

Blick aus dem Fenster bei schlechtem Sonntagswetter.


Onsen





Donnerstag, 19. März 2009

Frühlingsparty


Kinderfest, Trinkgelage: Die Grenzen sind manchmal nicht so eindeutig. Offiziell hatte der Tsukiji Hongan-ji am Sonntag zur "Kunst-von-Kindern"-Party eingeladen. Überall im Tempel hingen daher Bilder, die Kinder selbst gemalt hatten. Die Eltern interessierten sich aber wesentlich mehr für die Braukunst von Asahi, Kirin und Yebisu. Mit hochroten Köpfen und ungewöhnlich lauten Stimmen wurde diskutiert, während sich die Klapptische immer mehr mit leeren Biergläsern und Weinflaschen füllten. An dem Fest bin zufällig vorbeigekommen, aber für derartige Kulturgenüsse bin ich schnell zu begeistern. Bei angenehmen 20 Grad habe ich daher am Sonntag zum ersten Mal in diesem Jahr ein Bier im Freien getrunken.

Die Party ist bald vorbei, der Tempelvorplatz leert sich.


Dieser Ringkampf endete, wie er enden musste: Der Untere schrie Baka (Idiot), fing an zu weinen und rannte zu Mutti. Nach zehn Minuten waren sie aber wieder ein Herz und eine Seele.


Mittwoch, 18. März 2009

Monzen-Nakacho


Monzen-Nakacho ist einer der vielen Stadtteile, die in keinem Reiseführer erwähnt werden, aber einen Sonntagsspaziergang allemal wert sind. Hauptattraktion des Shitamachi ist der Tomioka Hachimangu. Der Schrein wurde 1627 von Geschäftsleuten des Viertels gegründet und war in der Edo-Zeit Schauplatz vieler Sumo-Tuniere. Heute füllt sich der Vorplatz des Schreins vor allem an Flohmarkttagen. Dann diskuttieren alte Frauen über Handtaschen, Männer begutachten mit ernster Miene Kameras aus der Nachkriegszeit und alle zusammen wühlen sie in Bergen von Nippes für 100 Yen. Der Flohmarkt findet jeden Monat am 1., 15. und 28. statt.


Tomioka Hachimangu Schrein


Der tragbare Schrein, der Mikoshi, des Tomioka Hachimangu


Flohmarkt



Ramengeschäft in Monzen-Nakacho


Heute keine Liebe

Montag, 16. März 2009

Yanaka


Yanaka ist für mich einer der schönsten Stadtteile Tokios. Seinen Reiz verdankt Yanaka dem großen Feuer von 1657. Damals verwüstete ein Brand große Teile Tokios. Yanaka blieb allerdings verschont und das Shogunat befahl, viele Tempel, die den Flammen zum Opfer gefallen waren, nach Yanaka zu verlegen. Noch heute stehen daher mehr als 70 alte Tempel in dem kleinen Stadtteil. Neben den buddhistischen Gebetshäusern ist in Yanaka auch die ursprüngliche Shitamachi-Atmosphäre erhalten geblieben. In den engen Straßen des Viertels stehen alte Wohnhäuser neben traditionellen Reiscracker-Geschäften und Kunsthandwerksbetrieben aus der Edo-Zeit. Dieses Flair hat auch viele Künstler angezogen, wie zum Beispiel den japanischen Filmregisseur Atsushi Funahashi. Dessen neuster Film "Yanaka Boshoku" spielt in Yanaka und beschäftigt sich mit dem Brand der Pagode auf dem berühmten Friedhof von Yanaka im Jahr 1957.


Geschäft


Wohnhaus

Brotgeschäft


Mercedes in Tempel-Einfahrt

Wohnhaus


Einkaufsstraße

Freitag, 13. März 2009

Skisprung-Toilette

Der japanische Dosenkaffee-Hersteller Georgia Max Coffee hat einige Toiletten in großen Skigebieten Japans neu gestaltet. Die Besucher können jetzt den Blick von einer Skisprung-Schanze genießen.
Gefunden bei: www.coloribus.com

Donnerstag, 12. März 2009

Japanischlektion: Heeeeeee

Wenn ich irgendwann nach Deutschland zurückkehre, werde ich vermutlich zwei Dinge noch wochenlang machen: Ich werde mich vor jedem verbeugen. Und ich werde am Tag wahrscheinlich 30 Mal "heeeee" sagen. Zum einen liebe ich den Klang von "heeeee". Zum anderen passt es praktisch in jeder Situation wie Ken Tanaka in dem Video "How to speak fluent Japanese without saying a word" anschaulich erklärt.

Mittwoch, 11. März 2009

Senso-ji bei Nacht


Das Hauptgebäude wird gerade restauriert.





Dienstag, 10. März 2009

Tokios Benimm-Poster


Wenn ich schon mit 30 Millionen Menschen in einen Ballungsraum gequetscht werde, dann bitte mit 30 Millionen Japanern, denn die haben mit der Zeit gelernt, wie man sich auf engstem Raum halbwegs zivilisiert verhält. Zwar geht es in den Bahnen morgens etwas ruppig zu, aber alles in allem ist es - gemessen an den Umständen - erträglich. Dennoch fühlt sich Tokios U-Bahn-Gesellschaft bemüßigt, den Japanern gute Manieren beizubringen. In den Stationen hängt daher so eine Art U-Bahn-Knigge in Posterform. Die Motive der Poster wechseln jeden Monat. In diesem Monat beispielsweise werden wir aufgefordert, unseren Müll nicht in die Bahn zu schmeißen. Gestaltet werden die Poster von Bunpei Yorifuji. Der japanische Grafikdesigner zeichnet auch für das Wochenmagazin Bunshun und hat zudem vor Kurzem eine Benimm-Kampagne für Japan Tobacco entworfen.



Mein Lieblingsposter: Ich habe schon so oft ältere Japaner gesehen, die auf dem Bahnsteig ihren Golfschwung geübt haben. Gestört hat es mich nie. Üben in der Öffentlichkeit ist vermutlich eine typisch japanische Angewohnheit, die den engen Wohnungen geschuldet ist: Jungs schwingen auf der Straßen ihren Baseballschläger. Geschäftsbesitzer feilen an ihrem Golfabschlag, wenn gerade kein Kunde da ist. Musiker proben im Park, direkt neben Tänzern, Cheerleadern und Kendo-Sportlern.



Spring nicht in die Bahn. Spring ins Meer. Sehr gerne!