Ende des 19. Jahrhunderts besuchte der deutsche Internist Erwin von Bälz mehrmals Kusatsu, um die therapeutische Wirkung der Onsen zu erforschen. Von Bälz, der damals Professor in Tokio war, hat in Kusatsu offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn noch heute betreibt das kleine Bergdorf einen beachtlichen Personenkult. Im Bälz-Museum erfahren die Touristen Details über das Leben des deutschen Mediziners, über die Bälz-Straße gelangen Autofahrer ins Dorfzentrum und im Bälz-Onsen können Besucher all die Heilwirkungen genießen, die Bälz dem schwefelhaltigen Wasser zugeschrieben hat.
Darüber hinaus stolpert man an vielen Ecken Kusatsus über deutsche Wörter. Daran ist vermutlich auch die örtliche Schule nicht ganz unschuldig, denn in Kusatsu müssen die Kinder Deutsch lernen, wie mir im Hotel stolz berichtet wurde. Ich wollte daher die ganze Zeit mal ein paar Kinder auf Deutsch ansprechen, aber dann habe ich mich an meine Schulzeit erinnert. Hätte mich damals jemand auf Latein angeredet, wäre ich vermutlich schreiend weggerannt...
Zumindest was die deutsch-japanische Freundschaft angeht, kann von einer Bankenkrise in Kusatsu keine Rede sein.
3 Kommentare:
Sehr schöne Fotos und wirklich überraschend mit dem Deutsch in der Schule. Ich hätte es auf jeden Fall mal gewagt und hätte jemanden angesprochen ;).
Ron - der erst letztes Jahr in Japan und dieses Jahr wohl nicht kann :(...
Die Kinder da lernen Deutsch? Hoer' ich zum ersten Mal. Mir ist jedenfalls kein Kind begegnet, das Deutsch gesprochen haette :)
Na dann bin ja froh, dass ich niemanden auf Deutsch angesprochen habe.
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