Montag, 6. April 2009

Kusatsu


Ich war am Wochenende in Kusatsu, einem kleinen Ort in der Präfektur Gunma. Kusatsu ist einer der beliebtesten Onsen-Städte Japans. Das hat die Bewohner in den siebziger oder achtziger Jahren offenbar dazu angestiftet, das ganze Bergkaff mit schrecklichen Bausünden zu überziehen. Sehr schade. Allerdings kann man sich Kusatsu schönbaden, sozusagen, denn die Onsen der Stadt sind großartig. Gut gefallen hat mir zum Beispiel das sai no kawara (Bild), ein riesiges Onsen unter freiem Himmel mit Blick auf die umliegenden Wälder.

Ein Erlebnis war auch das otaki no yu. In diesem öffentlichen Onsen war ich erst eine Weile in den Außenbecken. Dann fielen mir Japaner auf, die mit tomaten-roter Haut aus dem Keller des Gebäudes kamen. Als ich die Kellertür geöffnet hatte, sah ich erst nichts als Dampf und einen hageren alten Mann, der ständig nur "atsui, atsui", "heiß, heiß" murmelte. Und heiß war es dann auch, schon fast schmerzend heiß, aber ich wollte nicht einfach wieder rausgehen. Also habe ich mich zwei, drei Minuten in eines der kleinen, mit dunklem, alten Holz eingerahmten Becken gesetzt, geschnauft, geschwitzt und bin dann mit tomaten-roter Haut wieder ins Freie gewankt. Ein Bild des Kellers vom otaki no yu steht auf wikipedia.




Mitten in Kusatsu steht das Yubatake, eine Ansammlung von Holzkisten durch die heißes Quellwasser fließt. In den Holzkisten lagern sich Minerale ab, vor allem Schwefel. Touristen können die Minerale kaufen und in die heimische Badewanne schütten, damit die Wohnung in Tokio auch so herrlich nach verfaulten Eiern riecht wie ganz Kusatsu.



Installation vor dem örtlichen Pachinko-Laden


Auch Anfang April lag in den Bergen von Kusatsu noch Schnee.


Selbst in Kusatsu, das 1.200 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist der Schnee noch nicht ganz geschmolzen.

3 Kommentare:

Lori hat gesagt…

Hast auch die gute Klara getroffen? :)

shitamachi hat gesagt…

Wen?

Lori hat gesagt…

Die Oesterreicherin, die jetzt im dortigen Rathaus arbeitet.