Mittwoch, 4. Februar 2009

Surfen in der Japan AG

Man mag es als Europäer kaum glauben, aber nicht jeder Japaner reißt sich für seine Firma ein Bein aus. Manche verschwinden beispielsweise nach den in Japan so beliebten Besuchen anderer Firmen für eine Weile in Cafés. Da sitzen sie dann, die Schuhe halb ausgezogen, den Kopf nach hinten gelehnt, das Gesicht mit einem kleinen Handtuch bedeckt und lassen den lieben Vorgesetzten einen guten Mann sein. Andere zieht es in Bibliotheken, wo sie sich mit voller Konzentration durch die Sportteile der Tageszeitungen ackern.

Wem diese beiden Fluchtmöglichkeiten versperrt sind, dem bleibt immer noch der gleiche Ausweg wie den Arbeitnehmern in Europa und Amerika: das stundenlange Surfen im Internet. Für diese Gruppe der Arbeitsflüchtlinge gibt es in Japan mittlerweile einen sehr schönen Begriff: "Pro Surfer", also professionelle Surfer.

Falls sich jetzt jemand fragt, woher ich das alles weiß: Ich verbringe viel Zeit in Cafés, Bibliotheken und im Internet - aber natürlich nur zu Recherchezwecken.

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